Pizza Backen – Kann man ohne Steinofen wirklich gute Pizza backen?
Wie backe ich eine Pizza korrekt? Was muss ich beim Pizzabacken beachten? Warum kann das Backem im Ofen über Erfolg und Misserfolg meiner Pizza entscheiden? Kann man eine Pizza überhaupt im heimischen Backofen backen? Benötige ich einen Pizzastein?
Wenn ihr im Internet, z.B. in den bekannten Frage-Antwort-Portalen lest, findet ihr häufig Fragen, warum die Pizza beim Italiener einfach besser schmeckt als die selbstgemachte. Viele schieben das darauf, dass eine gute Pizzaria einen ganz anderen Ofen zur Verfügung hat als der Hobby-Pizza-Koch zu Hause.
Sicherlich ist das nicht ganz falsch. Das Backen spielt eine große Rolle, oftmals ist der Ofen aber auch einfach nur die Ausrede für eine missglückte Pizza, wenn der Fehler bereits am Pizzateig lag.
Wie kann ich also sicherstellen, dass meine Pizza im Ofen gelingt?
Ganz wichtig ist, dass eine Pizza möglichst kurz und möglichst heiß gebacken wird. Dies hat zwei Gründe. Zunächst wird somit der Teig außen schön kross, während er innen noch luftig bleibt, andererseits wird durch eine ganz kurze Backzeit aber auch der natürliche Geschmack sämtlicher Beläge (Tomatensoße, Mozzarella oder anderer Pizza-Käse, Salami, frisches Gemüse, Pilze, etc.) erhalten. Wenn eine Pizza 15min im Ofen verweilt, schmecken sämtliche Beläge nicht mehr sonderlich attraktiv.
Backofen auf die höchste Stufe stellen
Ihr solltet den Ofen auf Umluft und die Temperatur so hoch wie möglich stellen. Oftmals kommt nach der höchstmöglichen Temperatur (z.B. 250°C) auf dem Drehknopf noch ein paar Optionen für Grill-Funktion. Ich stelle sicher, dass der Temperatur-Regler auf dem Anschlag steht, da mein Ofen tatsächlich dann noch einmal mehr heizt als auf der höchstmöglich einstellbaren Temperatur. Das kann aber von Ofen zu Ofen verschieden sein. Macht also ein paar Tests, wie ihr eure Öfen so heiß wie möglich bekommt.
Vorheizen nicht vergessen
Selbstverständlich muss ein Ofen so lange vorgeheizt werden, bis er tatsächlich seine Maximaltemperarur erreicht hat, bevor er das erste Mal eine Pizza backen soll. Nicht vergessen, dass beim Öffnen der Ofentür auch sehr viel Hitze verloren geht. Beachtet in diesem Zusammenhang auch unbedingt den nächsten Punkt:
Mit einem Pizzastein die Hitze speichern
Ein Pizzastein ist eine geniale Möglichkeit, Pizza im heimischen Ofen zu backen. Ein guter Pizzastein ist aus einem Steinmaterial gefertigt, dass auch in “echten Pizzaöfen” verwendet wird und ist auf grund seiner Wärmekapazität in der Lage sehr gut Hitze zu speichern.
Dies bedeutet, dass der Stein über eine sehr lange Zeit, z.B. 60 Minuten, aufgeheizt werden muss, dies bedeutet aber auch, dass der Stein seine Hitze solange behält und sie über die Luft, z.B. beim Ofentür-Öffnen genauso langsam nur wieder abgibt. Wenn ihr allerdings eine Pizza direkt, ohne Backpapier, auf den heißen Stein legt, kann der Stein seine enorme Hitze sehr schnell an die Pizza abgeben.
Somit backt die Pizza auf dem Stein in nur wenigen Minuten und ihr habt den Effekt eines echten Steinofens simuliert. Sicherlich ist ein echter Steinofen noch heißer, aber einen echten Steinofen in die Küche zu stellen stünde wohl in keinem Verhältnis, oder? Außerdem ist das Ergebnis mit einem guten Pizzastein schon sehr zufriedenstellend. Guckt euch doch nur mal meine letzte Pizza-Bilder-Serie an: Hättet ihr gedacht, dass diese Pizzen in einem Hausofen gebacken wurden?
Wie viel sollte ein Pizzastein kosten?
Auf die Frage wie viel Geld man für einen Pizzastein ausgeben sollte, gibt es eine recht simple Antwort: Nicht zu viel und nicht zu wenig. Konkret heißt das, dass der Pizzastein aus echtem Gestein für Pizzaöfen sein sollte und ungefähr 3-5cm dick, damit er genug Wärme speichern kann. Solche Steine kann man im Internet für rund 20 bis 30€ bestellen. Wenn der Stein deutlich günstiger ist, wird er wahrscheinlich nicht aus dem richtigen Steinmaterial oder zu dünn sein.
Dagegen gibt es auch exorbitant teure Steine – dazu möchte ich nur folgendes sagen: Denkt daran, dass Pizza ursprünglich ein sehr simples Essen für sehr einfache Familien war. Ich glaube kaum, dass damals in den Öfen Steine verwendet würden, die pro Quadratmeter mehr kosten als edelstes Parkett. Somit kann ich also bedenkenlos Pizzasteine aus der 20- bis 30€-Klasse empfehlen.
Mehr Infos zum Pizzastein, sowie wo Ihr einen herbekommen könnt, findet ihr auf folgendem Artikel:
In diesem Sinne also nun frohes Pizza-Backen.
Etienne
Etienne findet man auch auf Google+ und perfekte-pizza.de hat natürlich auch eine eigene Facebook-Seite. Wer Feedback hinterlassen will, kann das gerne in unserem Feedback-Thread tun.
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