Käse auf der Pizza ist etwas Neues
Relativ gesprochen zumindest. Denn die ersten Pizzen hatten lediglich eine rote Sauce oder später frischen Tomaten und Öl, nicht aber Käse. Das Wort Pizza scheint laut Gerüchten schon vor 1000 Jahren im Lateinischen für dieses flache Teiggericht aufgetaucht sein. Bestätigt ist heute aber nur, dass im 16. Jahrhundert in Neapel der Begriff Pizza verwendet wurde.
Aber auch zu diesem Zeitpunkt hatte die Pizza noch keinen Käse. Wie kam der Käse also auf die Pizza? Erst im Jahr 1889, also vor gerade mal rund 120 Jahren, erfand ein naeoplianischer Pizzabäcker eine Pizza, um die italienische Königin Margherita Maria Teresa Giovanna di Savoia zu ehren. Deshalb benannte er sie nach ihrem Vornamen und es war die “Pizza Margherita” geboren.
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Was aber hat die Pizza Margherita nun mit der derzeit brandneuen Idee, Käse auf einer Pizza zu verwenden, zu tun? Um die italienische Königin zu ehren, sollte die Pizza in den Nationalfarben Italiens, also Rot, Weiß und Grün erscheinen. Rot war damals schon bekannt für Pizza und kam durch die rote Tomatensoße. Für den grünen Teil, konnte er zu frischem Basilikum greifen und für den weißen Teil, blieb ihm nur noch Mozzarella-Käse übrig. Somit war also nicht nur ein absoluter Pizza-Klassiker geboren, der für viele bis heute die beliebteste Pizza darstellt, sondern auch zum ersten Mal in der Geschichte der Pizza Käse auf einer Pizza verwendet worden.
Auch Tomaten auf der Pizza sind keine Selbstverständlichkeit
Flache Brotteige, sehr ähnlich dem der heutigen Pizza, gibt es schon seit über 3000 Jahren, aber wann kam der Punkt, an dem klar war, dass ein bestimmtes flaches Brot der Vorgänger der heutigen Pizza werden sollte? Erst durch die Entdeckung Americas im 15. Jahrhundert und den im folgenden Jahrhundert folgenden Austausch von Pflanzen und Gewächsen der beiden Regionen, kam die Tomate überhaupt nach Europa.
Ursprünglich galt die Tomate, wie nicht ganz unüblich für ein Nachtschattengewächs, als gifitig. Folgich ist es nicht verständlich, dass die Tomate nur in ärmeren Kreisen verspeist wurde. Ähnlich verlief es übrigens anderswo in der Welt mit Hummern. Hummer galten als die Spinnen der Meere und dementsprechend ekeleregend. Heute ist das unvorstellbar, aber auch die Tomate traf wohl ähnliches Schicksal. So wurde das Armenfutter Tomate in armen Gebieten Neapels dazu benutzt, die simplen flachen Teigbrote zu verfeiern. Damit war die Grundlage für die heutige Pizza geboren.
Auch heute gibt es nur zwei wahre Pizzen in Neapel
Nach Ansicht vieler Italiener gibt es nur zwei wahre Pizzen: Die Pizza Marinara und die Pizza Margherita. Letzter war, wie bereits vermerkt, die erste Pizza, die Mozzarella und damit Käse überhaupt verwendete und ist bis heute die klassische italienische Pizza. Sie besteht aus Mozzarella-Käse, Tomatesoße, frischem Basilikum und extra vergine Olivenöl und spiegelt damit die Farben der italienischen Flagge wieder.
Ebenfalls interessant: Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, wie viele Kalorien eine selbstgemachte Pizza Margherita hat?
Die Pizza Marinara dagegen ist die deutlich ältere und geht noch weiter auf die klassische Pizza aus dem Neapel des 16. Jahrhunderts zurück. Auf ihr befinden sich neben frischer Tomaten die Gewürze Oregano und frischer Knobloauch, sowie ebenfalls extra vergine Olivenöl. Der Name “Marinara” könnte suggerieren, dass auf der Pizza Meeresfrüchte zu finden sind, dagegen wurde Pizza aber nach “la marinara”, zu Deutsch des Seemannes Frau, benannt. Wenn dieser nach den Seereisen im Zuge der Fischerei in Neapal and das Festland zurückkehrte, wurde er oftmals durch sie mit frischer “Pizza Marinara” begrüsst.
Geschichte macht hungrig
Wenn auch du jetzt so richtig Lust auf Pizza bekommen hast, dann schau doch dir mal unser bebildertes Rezept für Pizzateig an. Alternativ findest du sicherlich auch hier im Blog weitere spannende Themen rund um Pizza und die italienische Küche.
Etienne
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